In diesem Schuljahr bildete sich an der Comenius-Grundschule eine neue Form der Schülermitbestimmung, der „Comenius-Rat“. Mitglieder des Comenius-Rates werden aus jeder Klasse entsendet und beraten in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit Frau Falk wichtige Themen rund um das Schulleben.
Im Comenius-Rat lernen die Kinder Möglichkeiten der Mitbestimmung kennen und erfahren demokratisches Wirken an der eigenen Schule.
Vor wenigen Wochen zogen die „Räte“ erneut durch die Klassen und halfen, das passende Thema für die Aktionswoche mit Frau Nunn vom Bund Naturschutz zu finden. Sie stellten den Klassen die Auswahlthemen Gebäudebrüter und Fledermaus vor und baten die Grundschüler um ihre Abstimmung. Mit 149 zu 44 Stimmen stimmten die Grundschüler schließlich für das Thema Fledermaus und übergaben den „Comenius-Räten“ eine Reihe an aufgeschriebenen Fragen zum Thema, welche Frau Nunn nach den Osterferien beantworten sollte.
In der Woche vom 29. April bis 3. Mai 2024 zogen nun die einzelnen Schulklassen zu verschiedenen Zeiten in den Mehrzweckraum, in dem Frau Nunn mit sehenswerten Ausstellungstücken auf die Kinder wartete.
Ganz spielerisch starteten die Kinder mit einem Quiz, bei dem sie ihr Wissen über Fledermäuse zeigen oder auch korrigieren konnten. Anschließend stellte Frau Nunn unterschiedliche Arten von Fledermäusen und deren Besonderheiten vor. Dass die Fledermaus das einzige Säugetier ist, das fliegen kann, erstaunte ebenso wie das Gewicht der kleinsten Fledermausart mit 2 - 3 g. Verbreitete Fledermäuse wie Zwergfledermaus oder Mausohr werden 2-7 Jahre alt, es sind aber auch Fledermausarten („Brauner Langohr“) bekannt mit einer Lebenserwartung von bis zu 30 Jahren.
Fledermäuse ernähren sich überwiegend von Insekten und dadurch kam für die Kinder eine besondere Form der Navigation und Orientierung ins Spiel. Mit ihrem mitgebrachten „Bat-Detektor“ ließ Frau Nunn für uns Menschen nicht wahrnehmbare Signalgeräusche der Fledermäuse hörbar werden. Fledermäuse orientieren sich mit ihren „Klick“-Geräuschen im Ultraschallbereich dadurch, dass sie zurückgesendete Schallwellen (Echos) wahrnehmen und somit auch bei Insekten blitzschnell reagieren und zupacken können.
Ganz so schnell schafften es die Kinder bei ihrem „Fledermaus-Spiel“ nicht, mithilfe des „Falter-Echos“ ihren Mitspieler zu „schnappen“. Das Jagen mit „Echo-Ortung“ machte den Kindern aber sichtlich Spaß und musste vielfach wiederholt werden (siehe Foto).
Fledermäuse leben in Kolonien und bringen ihre Babys in der sog. „Wochenstube“ zur Welt. Dadurch fällt viel Kot auf den Boden. Dieser riecht nicht immer angenehm, ist aber ein guter Dünger. Von Mausohr und Zwergfledermaus hatte Frau Nunn zwei Gläser mitgebracht, welche von besonders mutigen Fledermaus-Fans auch beschnüffelt werden konnten.
Mit großen Augen lauschten die Grundschüler, als Frau Nunn von der Vampirfledermaus aus Südamerika berichtete. Diese ist für Menschen vollkommen ungefährlich. Sie ritzt eine kleine Stelle bei anderen Säugetieren oder Vögeln auf, um dann das Blut aufzulecken. Oftmals spüren die Tiere diesen Vorgang gar nicht. Auf diese Weise können aber auch Krankheiten übertragen werden… Vielleicht ist das der Grund, warum Fledermäuse oft vielen Menschen etwas unheimlich erscheinen.
Die Kinder erfuhren, dass es auf der Welt 1400 verschiedene Fledermausarten gibt, 17 davon im Landkreis Neustadt an der Aisch.
Gerade jetzt im Mai segeln die Fledermäuse bei Einbruch der Dunkelheit wieder durch die Lüfte und werden die Grundschüler gewiss das ein oder andere Mal an die eindrucksvolle Aktionswoche mit Frau Nunn erinnern.
Die Comenius-Grundschule dankt Frau Nunn für diese gelungene Fledermaus-Woche und den Kindern des Comenius-Rates für ihre demokratische Hilfe bei der Themenfindung.
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